Ein neuer Gruppenraum, mehr Platz in der Küche und Ordnung im Flur: Mit dem Investitionsprogramm der bayerischen Staatsregierung zum Ausbau der Ganztagsbetreuung hat die Stadt Kulmbach die Renovierung des Ökumenischen Kinderhorts der Geschwister-Gummi-Stiftung unterstützt. Warum eine ansprechende Lernumgebung so wichtig ist.
Auf die Stifte, Möbel und Spielebenen fällt das letzte Sonnenlicht. Rund 90 Kinder haben den Ökumenischen Kinderhort der Geschwister-Gummi-Stiftung in der Wilhelm-Meußdoerffer-Straße vor wenigen Stunden verlassen und es scheint, als würden sie die Phantasie und das Kinderlachen noch immer in sich tragen. „So soll eine ansprechende Lernumgebung aussehen“, erklärt Andreas Wittmann, Leiter der Einrichtung, mit Stolz an Oberbürgermeister Ingo Lehmann sowie Matthias Meußgeyer (SPD), Thomas Nagel (FDP) und Helga Lormes (WGK) vom Kulmbacher Stadtrat am Donnerstagabend.
Im Juni 2021 hatte das Gremium beschlossen, das Investitionsprogramm der bayerischen Staatsregierung zum Ausbau der Ganztagsbetreuung für den Ökumenischen Kinderhort in Anspruch zu nehmen. „Der Zeitplan war sehr eng und wir konnten so schnell reagieren, weil unsere Planungen schon weitgehend standen“, blickt Elsbeth Oberhammer, Fachbereichsleiterin „Tageseinrichtungen für Schülerinnen und Schüler“ zurück.
Hervorragende Lern- und Spielbedingungen
Dies ist im Ökumenischen Kinderhort gelungen. So wurde einer der großen Gruppenräume renoviert und mit Hochebenen versehen, die vielen Kindern Platz und Rückzugsgelegenheit schaffen. Darin liegende Fenster ermöglichen das Spiel mit Licht und Perspektiven. Geprägt von Naturmaterialien und hellen Farben verschafft der ansprechende Gruppenraum nun hervorragende Lern- und Spielbedingungen. Der Essenraum mit Küche bietet dank der Umgestaltung nun gleichzeitig Platz für 22 Kinder, die im Schutz einer Trennwand ungestört essen können. Die einheitliche Garderobe auf zwei Ebenen der Einrichtung gewährt den 90 Kindern ausreichend Platz, um Jacken und Schultaschen ordentlich zu verstauen. „So eine Schultaschen-Garage ist toll“, lacht ein Mädchen. Zwei Ausbuchtungen im lang gezogenen Flur bremsen nun zudem kleinere Tumulte auf natürliche Weise aus. Die Bedürfnisse und Planungen der Fachkräfte vor Ort seien bei allen Einzelprojekten hervorragend umgesetzt worden, so Andreas Wittmann.
Raum als dritter Erzieher
Dieser betont weiterhin: „In pädagogischen Fachkreisen heißt es, der Raum ist der dritte Erzieher. Ich denke, durch das Investitionsprogramm erzeugen die neu gestalteten Räumlichkeiten eine ansprechende Lernumgebung im Ökumenischen Kinderhort. Das Konzept, die Umsetzung und die Materialien seien von ausgezeichneter Qualität.“
Nicht nur Schülerinnen und Schüler sind von der neuen Atmosphäre in begeistert, auch die zehn Fachkräfte erleben eine Bereicherung ihrer Arbeit, denn auch der Mitarbeiterraum, in dem regelmäßige Teamsitzungen und Einzelplanungen stattfinden, ist neu renoviert und gestaltet.
Elsbeth Oberhammer bedankte sich beim Oberbürgermeister Ingo Lehmann und den Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrats für die großartige Unterstützung, durch die die räumlichen Voraussetzungen für eine gute Bildung und Betreuung der Hortkinder weiterentwickelt werden konnten. Die Renovierung weiterer Gruppenräume ist in Planung.
Möglich gemacht wurde der Umbau durch ein Investitionsprogramm des Freistaats für den Ausbau der Ganztagesbetreuung. 70 Prozent der knapp 64.000 Euro Gesamtkosten übernimmt das Land Bayern, die restlichen zirka 19.000 Euro bezahlt die Stadt Kulmbach.
Im Ökumenischen Kinderhort sind bis zu 90 Mädchen und Jungen im Alter ab 6 Jahren, aus den unterschiedlichsten Schulen und Stadtteilen. Die Altersmischung ist eine echte Bereicherung. Ältere und jüngere, kleine und Große, Starke und Schwache - alle profitieren davon und lernen voneinander. Integration wird hier gelebt und findet auch in der Toleranz der Unterschiedlichkeiten ihren sichtbaren Ausdruck.
Der Ökumenische Kinderhort Kulmbach ist Gemeinschaftsprojekt der Geschwister-Gummi-Stiftung und des Caritasverbandes für den Landkreis Kulmbach e. V.
