Wie wird aus Milch Butter geschüttelt? Und warum können Windeln so viel Flüssigkeit aufnehmen? Weil es viel lehrreicher ist, wenn man das selbst herausfindet, statt erklärt bekommt, haben die Vorschulkinder des DIE KITA Kindergartens Wolfskehle gemeinsam mit den Elftklässlerinnen und Elftklässlern des nahen Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Kulmbach ganz besondere Experimente aus der Chemie zu Farben, Flüssigkeiten, Lebensmitteln und Gasen durchgeführt. Das Motto: Zuschauen, mitmachen und lernen.
Forschergeist verbindet, auch über Altersgrenzen hinweg - das beweisen die spannenden, chemischen Experimente rund um Farben, Flüssigkeiten, Lebensmitteln und Gasen im DIE KITA Kindergartens Wolfskehle. Fachkundige Unterstützung erhielten die Kinder dabei von den Elftklässlerinnen und Elftklässlern des P-Seminars „Junge Forscher“ aus dem nahen Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Kulmbach. Kindgerecht, aber keineswegs profan haben die Mädchen und Jungen in vier Gruppen beispielsweise die verschiedenen Aggregatszustände des Wassers und das Verhalten von Luft untersucht. Besonders der Backpulver-Vulkan, der die Ausbreitung von Gas demonstrierte, sorgte für bleibenden Eindruck, ebenso aber auch das Geheimnis saugfähiger Windeln. Durch Schütt-Versuche und Vergleiche begriffen die Kinder schließlich: Die kleinen Teilchen des enthaltenen Pulvers können viel Wasser aufnehmen und speichern – ähnlich wie Wasserbomben.
„Am Anfang war die Stimmung, auch bedingt durch die Corona-Masken, schon etwas ehrfürchtig“, blickt Erzieherin Steffi Brüssau zurück. „Aber das Eis war schnell geschmolzen. Bald waren alle ein richtig gutes Team.“
Butter-Schütteln mit Musik
Von Barrieren oder Ängstlichkeit war auch keine Spur mehr beim „Butter-Schütteln“ zu spüren: Mit viel Kraft, Ausdauer und guter Laune haben die kleinen und großen Arme die Gefäße mit Sahne bewegen müssen, damit sich die Trennung von Butter und Buttermilch vollzog. Währenddessen haben die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fröhlicher Musik im Kindergarten getanzt. Zur Stärkung gab es natürlich: Butterbrote.
So geht Lernen mit ganz viel Spaß. Während die Mädchen und Jungen des Kindergartens Wolfskehle ihren Forschergeist, den sie auch im „Haus der kleinen Forscher“ regelmäßig ausleben, weiter trainierten, war die Zusammenarbeit mit älteren Kindern auch von einer ersten Identifikation geprägt: „Sie werden auch bald Schulkinder und erleben: Wir gehören auch bald dazu“, so Steffi Brüssau. Dazu gehört auch die Erfahrung, dass das Lernen nie aufhört und von Erfolg, aber auch manchmal zunächst Misserfolgen gekrönt ist.
Komplexe Sachverhalte einfach gezeigt
Doch auch die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler haben bereichernde Erfahrungen gemacht, wie Oberstudienrätin Stefka Schleiffer erklärt: „Sie haben gelernt, wie man komplexe Sachverhalte aus der Chemie auf ein einfaches Niveau herunterbrechen kann, welche Erklärungsmöglichkeiten es gibt und welche Experimente sich für Kinder eignen.“ Die Jugendlichen haben diese Aufgaben sehr gut gemeistert und auch bewiesen, dass sie sich gut in Kinder hineinversetzen können. Ein eigens von ihnen erstelltes Portfolio zum Projekt macht die Zeit für die Mädchen und Jungen sicher unvergesslich.
Darin enthalten sind auch Bilder zum „Skittles-Experiment“: Die Kinder haben bunte Schokolinsen auf einem Teller mit Wasser übergossen und die Farbmischung verfolgt. Legosteine dienten der Anschaulichkeit. Auch der Zucker hatte sich bei dem Vorgang abgelöst. Nun schmeckt die Süßigkeit völlig anders.
Bald steht nochmals ein Highlight für die Vorschulkinder an: Dann werden sie das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Kulmbach besuchen und den dortigen Chemiesaal erkunden. „Dann wollen die Schülerinnen und Schüler auch ein paar spektakuläre Experimente zeigen.“ Welche das sind, wird jedoch nicht verraten.
